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Ein Iranische “Filmfestival” in Wien, Filmhaus am Spittelberg (3.-9. Februar 2012) Eine politisch notwendig erscheinénde Fassade, um die zunehmende Zensur und Respression gegen „unabhängige“ FilmkünstlerInnen im Land zu verdecken; zugleich um sich mit ihren Federn zu schmücken Die verschidenen Dimensionen des Ungeschicks der iranischen Aussenpolitik sind länger bekannt, auch wenn sie sich bisher nicht bewehrt haben. Nach den Wahlen 2009 in der Islamischen Republik Iran(IRI) haben iranischen- und Diasproramedien häufig von ausufernder Repression gegen Intellektuelle, insbesondere FilmemacherInnen berichtet. Schicksale von Panahi, Rasoulof, Vafamehr u.v.a. sind Freunden des Unanhängigen Iranischen Filmes bestens bekannt. Im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen(Anfang März 2012) die für das Regime eine Überlebensfrage darstellen, und in dem Kritiker nicht gerne gesehen sind, schien der IRI die individuelle Anwendung der Zensur bei unabhängigen Filmern nicht mehr auszureichend; eine Kollektive Lösung wurde ausgedüftelt: Das alteingesessene Filmhaus( kheneh-e-Cinema) in Theran wurde mit dem Vorwand fadenscheiniger Statutenunstimmigkeiten als illegal erklärt, und dessen Auflösung angeordnet. Das Filmhaus besteht seit etwa 26 jahren und ist als nicht-staatliche Organisation ein seriöser Fachverband der sich mit professionelle Agenden von FilmkünstlerInnen beschäftigt und gelegentlich Filmabende für Mitglieder veranstaltet. Im Zuge der Überwachung- und Zensurmassnahmen , verstärkt im Vorfeld der heurigen wahlen, hat die Filmabteilung des Ministeriums für Islamische Führung das Film Haus kheneh-e-Cinema endgültig als illegal erklärt. Ein Ort für gesellschaftlich inakzeptable Aktivitäten ! Eine lange Verhandlungsphase folgte die in eine Drohung mündete; gegen kheneh-e-Cinema wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Der gewählte und noch amtierende Vorstand nahm die Herausforderung an, wollte auf jeden Fall Herr im eigenen Hause bleiben und mit Argumenten und Gegenbeweisen gegen die Beschuldigungen auftreten. Zeitgleich mit den letzten Eskalationen im Bereiche der internationalen Politik, Entwicklungen in Sachen IRI, gewann ein iranischer Film ( Die Trennung) den prestigiösen Golden Globe und wurde für den Oskarpreis nominiert (Kategorie nicht englisch-sprachige Filme) . Die logische Schlussfolgerung für IRI war aus all dem Kapital zu schlagen; eine Imageverbesserung für sich zu erwirken und sich mit fremden Federn jener FilmkünstlerInnen zu schmücken, die man Zuhause am liebsten mundtod macht und einkerkert. Das alles zeitgleich mit der Hausbesetzung von kheneh-e-Cinema und der Entlassung von altbewährten Mitgliedern des verbandes. Das sich ambitionierte Personen leicht finden, die gerne auf die vorgewärmten Sitzen ihrer großen Vorgänger platznahmen, ist nicht schwer vorstellbar. In diesem Spannungsfeld für den iranischen Film wird, ziemlich kurzfristig, ein“ Filmfestival“ am Spittelberg angesetzt. In Iran gibt es zum Thema Freiheit der FilmemacherInnenund die Lage von kheneh-e-Cinemar fast täglich schriftliche Protestaktionen seitens großen Namen des iranischen Films. Auch der iranische Schriftstellerverbandes hat sich explizit zu wort gemeldet und die Vorgangsweise verurteilt. Zuletzt erschien ein offener Brief mit 2000 Unterschriften. Die lange Unterschriftsliste ist für weitere Unterzeichnende noch offen gehalten. Das Doppelspiel der Zensurbehörde in der IRI ist ziemlich offensichtlich. Man bedient sich derer die man am liebsten im Haft, Hausarrest oder Schweigezustand halten möchte. Der Zeitpunkt ist bestens gewählt : die Wahlen stehen an. Ziemlich leicht lässt sich das eigene Haupt durch fremede Feder schmücken. Das Image wird aufpoliert ; eine Oskarnominierung steht am Fenster.Ein „Iranisches Filmfestival“ in Europa- in Wien ! Sehr zu bedauern ist es zugleich, daß IRI hier in Wien eine renommierte Filminstitution für diese Zusammenarbeit gewinnen konnte. Dem Filmhaus am Spittelberg scheinen Umstände und Hintergründe der Filmleute in Iran nicht im vollen Ausmaß bekannt zu sein. Auch fehlt offensichtlich die Einschätzung , wie sehr diese „Show“ dem IRI Regime helfen wird, international gut dazustehen um daheim weiter FilmemacherInnen unter Haft und Druck zu setzen. Ein Regime, das seit Jahren, insbesondere seit den Wahlen 2009, UNABHÄNGIGE iranischen FilmemacherInnen entrechtet, unterdrückt und sie reihenweise in Gefängnissen mishandelt. Die Überredungsrethorik der IRI und ihre Kunst der Verdrehung von Tatsachen ist, auch in andreren offiziellen Belangen, wohl bekannt und durchaus durchschaubar. Obwohl diese Taktik sich eigentlich auf Punkt und Komma wiederholt, und in der gleichen Tonart abgespielt wird, eigentlich langweilig , findet sie doch manchmal Interesse und Gehör. Zumal dort wo Vorkenntnisse allem Anschein nach nicht präsent sind. Die fadenscheinige Taktik scheint bei den Verantwortlichen des Stadtkino gegriffen zu haben. So sehr wir die Leistungen iranischer FilmemacherInnen, die einen immens wichtigen Teil der wachsenden iranischen Zivilgesesllschaft bilden, ehren und schätzen; auch ihre Präsenz ausserhalb Irans immer herzlich willkommen heißen, so muss festgestellt bleiben, daß politische Inszenierung wie eben das bevorstehenden „Iranische Filmfestival“ am Spittelberg nicht in diesem Licht zu sehen sind und nicht im Interesse der UNABHÄNGIGEN (sprich international bekannten) FilmemacherInnen in Iran bewertet werden dürfen. IRI’s Interesse gerade jetzt in Wien diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen ist keineswegs aus ehrlichem Interesse am iranischen Film, sondern um iranische Filme, dzt international begehrt, in den Dienst des eigenen angeschlagenen Images zu stellen und somit für die Ausübung der Zensur der Zivilgesellschaft, wenn sie nicht pariert , freie Hand zu haben. Zensur die das Reginme in IRI gegen die UrheberInnen dieser Werke ausübt die wir mit Wonne am Leinwand sehen und schön finden. So wird weiter repressiv gegen auch diese Gruppe vorgegangen; ihr kheneh-e-Cinema wird man schließen und gleichzeitig stolz auf seine FilmemacherInnen vor den internationalen Vorhang treten ; sich einem Kunst-und-Kulturimage präsentieren und auf den möglichen Oskar hinweisen. Das Alles hat mit der Realität der bedingungen unter denen Filmschaffenden in IRI (trotzdem) arbiten,gar nichts zu tun. Es liegt an dem österreichischen Kooperationspartner, an Organisatoren dieses Festival ( 3.-9. Februar 2012) im Filmhaus am Spittelberg, ihre IRI Kooperationspartner auf diese Widersprüche anzusprechen ( und dennoch keine ehrliche Antwort zu erwarten- aber fragen sollte man trotzdem). Einmal sie fragen, wieso gerade jetzt in Wien dieses Festival veranstaltet wird ? Kaum ein Monat nach der Anordnung kheneh-e-Cinema in der Form in der es 26 jahre bestanden hatte, aufzulösen . Man soll sie auch fragen, wieso, wenn alles so fein ist wie gemeint, es täglich soviel Proteste un offene Briefe und Petitionen gibt, die unberücksichtigt bleiben , u zw. seitens der UNABHANGIGEN FilmemacherInnen und anderen Intellektuellen des Landes ? Und wieso man einen nicht gewählten Vorstand in kheneh-e-Cinema installiert hat. Ist unter dieser neuen Riege der „Vertrauten“ des Ministeriums auch nur einer der ein eiziges Mal eine internationale Anerkennung für sein Werk bekommen hat ? Auch eine Frage wert : warum findet dieses „Festival“ gerade in Wien, und nicht etwa in Paris statt ? http://www.mardomak.org/story/68508 http://khanehcinema.ir/EN/indexen.aspx نظر شما؟
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